Fragen und Antworten zur Nahwärme
Das Merkmal von Nahwärme ist, dass eine zentrale Wärmequelle (z.B. Heizanlage) gemeinsam von mehreren vielen Häusern und sonstigen Abnehmern für die Wärmeversorgung genutzt wird.
Der Unterschied zwischen Nah- und Fernwärme besteht darin, dass Nahwärme räumlich eher begrenzt ist. Das Quartier ist meist der Bezugspunkt der Planung.
Unterirdische Rohrleitungen dienen als lokale Verteilnetze und werden von einer Energiequelle zentral gespeist. Die Energiequelle ist bei Nahwärmenetzen meist regenerativ (z.B. Holzhackschnitzel, Abwärme aus Biogas-Verstromungsanlagen) oder eine Abwärme aus gewerblichen Produktionsanlagen in der Nähe. In der Praxis liefert meist die Kombination aus mehreren Energiequellen in das Netz.
Das Transportmedium ist heißes Wasser, meist zwischen 70 und 85 Grad Celsius im Vorlauf, welches durch isolierte Kunststoffrohre fließt. Durch die kurzen Wege in einem Quartier ist der Wärmeverlust auf der Leitungsstrecke noch relativ gering.
Im Keller des Gebäudes wird in der Hausübergabestation die Wärme an die Wohneinheit übergeben. Der Wasserkreislauf im Haus ist vollständig getrennt vom Wasserkreislauf im Netz.
Über die Hausverteilung steht die Energie für die Raumheizung und für das Brauchwasser zur Verfügung.
Es gibt viele Vorteile bei Nahwärmenetzen. Man spart sich die eigene Heizanlage, die fossile Energie, den Heizöltank, den Gasanschluss, den Kaminkehrer.
Bei der Entsorgung der alten Heiztechnik bekommt man Fördermittel und neuen Platz im Keller.
Wegen des niedrigen Primärenergiefaktors hat man erhebliche Vorteile für den Gebäudeenergieausweis sowie die C02-Bilanz des Gebäudes. Man spart sich auch Wärmedämmungsmaßnahme, die für Altgebäude einfach nicht mehr sinnhaft sind.
Bei Neubauten kann man mit Nahwärme sehr günstig die Vorgaben des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einhalten.
Wir nutzen vorhandene, gespeicherte Sonnenenergie. Und zwar dann, wenn Strom aus PV-Anlagen sehr knapp ist (Winter, Dunkelheit) und Biogas besser für andere energetische Zwecke verwendet werden könnte. Wir reduzieren mit Nahwärme aus Holzhackschnitzeln unseren ökologischen Fußabdruck – wesentlich im Vergleich zu Gas oder fossilem Öl.
Echt gut. Man hat damit wirklich was für die Energiewende und für die Zukunftsfähigkeit in der eigenen Region getan. Der Brennstoff ist regenerativ, kommt als Restholz aus der Forstwirtschaft hier bei uns vor der Haustüre in den westlichen Wäldern. Die erforderliche Arbeit schafft Arbeitsplätze hier bei uns, nicht irgendwo. Pipelines durch die Ostsee oder durch fremde Länder sind nicht nötig genauso wie Fracking in Nordamerika oder Ölfelder im nahen Osten. Und regenerativer Strom, der bei uns im Winter knapp ist, wird gespart und dort eingesetzt, wo er tatsächlich benötigt wird.